Naturheilkunde beschreibt verschiedene Verfahren, mit denen die Selbstheilungskräfte des Organismus aktiviert werden und die körpereigenen Regulationskräfte gestärkt und wieder hergestellt werden. Sie bedient sich der in der Natur vorkommenden Reize und Mittel.
Symptome und Krankheiten werden eher als Ausdruck eines gestörten Gleichgewichtes und als Zeichen der Regulationsbemühung des Organismus verstanden. Somit rückt der kranke Mensch in den Mittelpunkt der ärztlichen Bemühungen und nicht die Krankheit.
Eine der wichtigsten Persönlichkeiten im Bereiche der Naturheilverfahren war sicherlich Pfarrer Kneipp (1821-1897) welcher seine Therapie auf 5 Säulen aufbaute: Ordnungstherapie, Hydrotherapie, Bewegungstherapie, Therapie mit Heilpflanzen und Ernährungstherapie.

- Pflanzenheilkunde: Aus der "Kräuter-Medizin" entwickelte sich durch eine naturwissenschaftliche Aufarbeitung und Forschung im 20. Jahrhundert die "Phytotherapie", die heute in der naturheilkundlich orientierten ärztlichen Praxis angewandte Pflanzenheilkunde. Die Pflanzenheilkunde gilt somit nicht als "Alternativ-Medizin", sondern ist ein Teil der naturwissenschaftlich orientierten Schulmedizin.

Die Besonderheit der Pflanzenstoffe ist aber, dass sie nicht aus reinen chemischen Stoffen bestehen, sondern es sind komplexe Gemische mehrerer Pflanzenstoffe. Zum Zwecke der Standardisierung kann man die Inhaltsstoffe allerdings in Hauprtinhaltsstoffe, Hauptinhaltsstoffe mit wirksamkeitsmitbestimmenem Charakter, Nebenwirkstoffe oder Leitsubstenzen und Begleitstoffe unterteilen.

Die Darreichungsformen unterscheiden sich sehr voneinander, so erhalten Sie Frischpflanzenzubereitungen als Säfte oder Frischpflanzenauszüge, Teezubereitungen oder Extrakte.